Fachwissen &
Tipps:
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Inhalt dieser Seite: 1) Welches Messer für welchen Zweck? Welche Messersorten braucht ein leidenschaftlicher Hobbykoch? 1.1) Lieber eine Japanische oder lieber eine Europäische Messer-Art? 1.2) Was für Messer braucht man in der Küche? 1.3) Muss es teuer sein? Wie wichtig ist das Material für einen Hobbykoch? 2) Schneid-Techniken Wie Zwiebeln schneiden? - Messer-Verwendung in der Küche: Liste ausgewählter externer Videos mit wissenswerten Informationen zur Messerbenutzung. 3) Was sind Japanische Küchenmesser? 2.1) Was ist ein Santoku - Messer? 2.2) Was ist ein Sashimi - Messer? 2.2) Was ist ein Nakiri - Messer? 4) Video: Unterschied japanische - europäische Küchenmesser Bild: ballige Europäische Klingenform 5) Messer-Arten, Beispiele und Bilder: 5.1) Japanische Küchenmesser 5.2) Europäische Küchenmesser |
Messer sind - auch - eine Modeerscheinung.
Japanische
Messer sind zwar schnitthaltiger ( die Schneide bleibt länger scharf),
sind aber sensibler (brechen!) bei seitlicher Belastung. Würde man
z.B. ein japanisches Gemüsemesser (Naikiri) zum Schneiden
roher
Karotten verwenden, wäre die extrem feine Klinge des
Naikiri schnell kaputt.
Bis vor gut 120 Jahren hat der Japaner kein Fleisch
gegessen (nur der Kaiser). Deswegen gibt es ursprünglich kein
japanisches Fleischmesser. Auch der Schnitt (hauchdünn) und
die Schnitttechniken des Gemüseschneidens sind bei uns in Europa eher
unüblich.
Dafür (für hauchdünne Scheiben) sind japanische Messer sehr gut
geeignet.
Beim Kochen Japanischer Küche hat man somit einen Vorteil durch die
Verwendung japanischen Messer-Formen.
Genaugenommen BRAUCHEN wir in unserer Europäischen Küche also
KEIN Japanisches Messer.
Zur Deko empfiehlt sich ein wunderschönes, teures großes japanisches
Messer aus z.B. Damaszenerstahl sehr wohl.
Inzwischen gibt es japanische Hersteller europäischer Messerformen genauso, wie es europäische Hersteller japanischer Messerformen gibt.
Ich, Waltraud Rief, koche oft und gerne. Hier, unterhalb, ein Blick auf
MEINE Messer-Magnetschiene Ein
Kochmesser
(1), ein Santuko
(2), ein Fleischmesser
(3), Ich
habe 4 Gemüsemesser
(6, 7, 9, 11) die ich je nach Lust und Laune und |
Sternekoch
Johann Lafer
mit Waltraud Rief |
Nr. | Bezeichnung | Häufiger Einsatz bei mir: | Allgemeine Beschreibung |
1. | Großes Kochmesser | für alle größeren Arbeiten in der Küche (Zwiebel, Krautkopf, Fleisch,..) | Kochmesser sind ca. 15-36 cm lang mit einer breiten Klinge. |
2. | Santuko | für Fleisch, Fisch und Gemüse. | sind bis zu max. 21 cm lang. Breite Klinge. Ich mag es, weil es ein leichtes Messer ist, für feines Schneiden, das gut gleitet und feine Arbeiten erleichtert. |
3. | kleines Fleischmesser | für alle Arbeiten am Fleisch, Ausbeinen, Zuputzen, usw. | Kleine Fleischmesser sind ca. 18-21 cm lang, mit einer schmalen Klinge. |
4. | Brotmesser | zum Sägen für Brot, knuspriger Braten, Speck-Schwarten, usw.. | sind bis zu ca. 23 cm lang. Je nach Verwendungszweck (Brotlaib oder Semmel durchschneiden?) gibt es unterschiedliche Längen und Formen, unbedingt mit Wellenschliff. |
5. | kleines Ausbeinmesser | zur Fleischbearbeitung, zum Herauslösen von Knochen und Enthäuten von Fleisch. Sehnen und Fett lassen sich hiermit leicht entfernen | 14-16 cm
- Größere Ausbeinmesser braucht man als Hobbykoch selten. Für Hasen, Hühner, usw. würde man ein noch Kürzeres nehmen, ca. 10 cm. Ausbeinmesser haben eine schmale Klinge und eine glatte Schneide, wenn man will, wie bei meinem Messer mit Kullen. (Empfehlenswert sind Kullen für Metzger, da weniger kleben bleibt und der Arm entlastet wird.) |
6. | mittleres Gemüsemesser | zum Schälen, Putzen und Schneiden von Obst und Gemüse | Diese Sorte gibt es von ca. 6-13 cm, mit glatter Schneide, seitliche Klingenform: glatt. |
7. | kleines Gemüsemesser | zum Schälen, Putzen und Schneiden von Obst und Gemüse | Diese Sorte gibt es von ca. 8-10 cm, mit glatter Schneide, Mit Mittelspitz. |
8. | kleines Wellenmesser | fürs Tomaten "schneiden" und um Semmeln durchzusägen, . | Es ist ca. 11 cm lang. Mit Wellenschliff. |
9. | Kleines Gemüsemesser | für Gemüse. | Mit Mittelspitz. Dieses Messer ist im sogenannten "Porsche-Design" ausgeführt. |
10. | Tourniermesser | zum Schälen (z.B von gekochten Kartoffeln, Zwiebelschälen, grüne Bohnen putzen …) , Schnitzen von Gemüse | Mit gebogener
Klinge zum Einstechen. |
11. | Kleines Gemüsemesser | für Gemüse und andere feine Schneidarbeiten | aus französischem Stahl, mit dünner Klinge. |
Fischmesser | zur Fischbearbeitung | mit Kulle |
Käsemesser | damit cremiger Käse (Weichkäse) leichter in dünne Scheiben geschnitten werden kann | Klinge mit Löchern |
Hackmesser (chinesisches) | zum Kräuter hacken | Beil mit Messerschliff. Durch die Breite praktisch für das Aufnehmen von geschnittenen Kräutern. Sehr gerade Klinge, ohne Spitz |
Naikiri | fürs Gemüse vom Sushi, da hierfür sehr dünn geschnitten werden muß | klassisches Werkzeug für Sushi |
Schlagmesser | zum Hendlzerteilen | das ist ein besonders robustes Messer für grobe Arbeiten |
Tourniermesser | für kunstvolle Gemüse-Schnitzereien | hierfür gibt es zahlreiche Tourniermesser- Sorten |
Beispielbilder für verschiede Messerarten finden Sie am Ende dieser Seite.
Externer Videolink: welche Messer brauche ich für was in der Küche? (mehr weiter unten unter "Schneidtechniken").
Meine Messer bewahre ich übrigens Klingen-schonend an einer Magnetschiene auf (bei uns erhältlich) .
Je mehr Sie schneiden, umso mehr macht ein hochwertiges und somit teureres Messer Sinn.
Profis in der Gastronomie geben sehr viel Geld für möglichst hochwertige, schnitthaltige (langanhaltende Schärfe) Qualität aus - viel mehr, als es für einen Hobbykoch Sinn macht, denn Profis schneiden jeden Tag stundenlang.
Am
Wichtigsten ist, dass das Messer gut in der Hand liegt und
scharf ist.
Nach
jeder stärkeren Beanspruchung gehört der Grad der Klinge wieder
aufgerichtet - auch bzw. gerade bei - bester
Messer-Qualität!
Somit ist es wichtig, einen Streicher/Wetzstahl dazuzukaufen. (Anleitung zur Verwendung im Download-Bereich.)
Jeder am Kochen Interessierte kommt früher oder später an Japanischen Kochmessern
nicht vorbei. Es wird inzwischen eine Menge an Qualitäten angeboten. Eines ist aber gewiss: Qualität hat seinen Preis!
Wenn
3 Stahl-Lagen
übereinander geschmiedet werden, dann wird das Messer beidseitg
geschliffen.
In der Mitte befindet sich die härteste Lage.
2-lagig geschmiedete
Messer sind einseitig
angeschliffen.
Traditionell verwendet der Schmied zwei Stahlsorten: einen Stahl mit hohem Carbon Anteil (Shirokou-Stahl) für die Schneide (mittlere Lage) und einen weicheren, aber umso flexibleren Stahl als Unterstützung und Schutz für die erste Lage.
Japanische Schmiede gab es schon vor 800 Jahren,
wobei nur Schwerter geschmiedet wurden. Damals durfte man kein Fleisch
essen, man aß Fisch, deshalb wurden Messer nicht so dringend benötigt.
Erst sehr spät kamen Kochmesser ins Produktionsprogramm von
Schmiedemeistern.
Heute werden Kochmesser nicht nur in traditioneller Art geschmiedet (also 2- und 3-lagig), sondern auch mit mehr Lagen und die Messer werden inzwischen oft in Damaszener Stahl gefertigt. Siehe auch Klingen.
Damaszener Stahl ist keine japanische Erfindung. Diese Schmiedeart wurde im nahen Osten bereits vor über 1000 Jahren angewandt. Es war eine Meisterleistung verschiedene Stahlsorten so zu schmieden, dass sie einerseits eine hohe Härte hatten und doch andererseits immer noch flexibel waren, also nicht so leicht brachen. Heute ist durch den Einsatz von Schmiedehämmern die Arbeit leichter geworden, trotzdem ist es immer noch eine Herausforderung Messer mit Damaszenerstahl zu schmieden.
Wir schmieden nur einen "wilden Damast", das heißt, OHNE geplantes Muster (Muscheln, Kringel, Wellen ...) der dadurch den originalen Klingen am nächsten kommen könnte, und erzeugen nur eine kleine Stückzahl an Klingen, die mit verschiedensten Griffmaterialien vervollständigt werden.
Im Handel führen wir neben original Japanischen Messern (2- und 3-lagig) alle in rostenden roten und weissen Papierstahl gefertigten Messer - auch Damastmesser der Japanischen Messerschmiede Kasumi in der Masterpiece Qualität bis zu 101 Lagen.
Selbstverständlich führen wir auch Schleifsteine von Kasumi und anderen führenden Schleifsteinherstellern.
Infos zu Japanischen Kochmessern, Formen, Papierstahl und anderes bei Wikipedia: HIER und HIER klicken.
"Santoku"
bedeutet vereinfacht einach nur "Allzweckmesser".
(HIER der entsprechende Link zu
Wikipedia.)
Hier drei Santuko-Messer-Beispiele der Firma Kai:
kleines Santoku aus Damaszenerstahl:
Santoku aus Damaszenerstahl mit gehämmerter Klinge (kleinere Oberfläche = weniger bleibt kleben):
Santoku aus Damaszenerstahl mit Kullenschliff (auch damit Materialien weniger kleben bleiben):
Ein "Sashimi" ist ein einseitig angeschliffenes japanisches Filetiermesser.
Ein "Nakiri" ist ein Gemüsemesser, es schaut ähnlich aus wie ein Beil, aber ist nicht so dick (stark) und nicht so breit (hoch). Damit kann Gemüse leicht in dünne Scheiben geschnitten werden, z.B. zum Einwickeln von Fisch.
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Lagen,damaszener Klinge - Kasumi Damastmesser
MASTERPIECE, Cobalt high Carbon Stahl - gefalteter
Damaststahl, für
japanische Messer typisch: V-Schliff mit beiderseitigem Anschliff,
extrem scharf.
Schleifanleitung von Kasumi für Kasumi-Messer